Man darf sich vom Namen nicht hinters Bidet führen lassen.
Crianza 2006 aus dem Hause Pinord. Tempranillo. Und ein klein wenig Cabernet Sauvignon.
Wird als Analgetikum auf die 1:2-Auswärtsniederlage gereicht und mit dem Prädikat Geburtstagswein versehen.
Ein bisschen stichig, nicht umwerfend, aber auch nicht aufbauend. Ein Etikett, das man nicht überkleben muss wenn die Flasche im Regal steht.
Wird der letzten noch wachen Couchsurferin angeboten. Aber die ißt lieber Haferflocken mit warmen Wasser.
Montag, 20. September 2010
Samstag, 18. September 2010
Pinotage/Südafrika"2010
Masia Dibon, Tempranillo 2001, Crianza, Region Penedès
Ein hochdekorierter Tropfen, vom "Wine Spectator" (nicht zu verwechseln mit dem "Hollywood Reporter") mit 87 von 100 Punkten bewertet; was denn auch stolz vom Halsschmuck in die Welt getragen wird.
Die Notiz sagt: "ja, man möchte seine Frau necken, die Kinder in die Konfiserie und den Hund in den Garten schicken." - Sagt außerdem was von "Halskrause" und "hält die Frucht zurück".
Kurzum: das Urteil ist für die Katz, oder den Hund.
Auch das muss es geben.
Die Notiz sagt: "ja, man möchte seine Frau necken, die Kinder in die Konfiserie und den Hund in den Garten schicken." - Sagt außerdem was von "Halskrause" und "hält die Frucht zurück".
Kurzum: das Urteil ist für die Katz, oder den Hund.
Auch das muss es geben.
Donnerstag, 3. Juni 2010
Festigia
Merlot. Von 2008. Im kroatischen Supermarkt erworben, im verregneten Hamburg vergoren.
Vollmundig. Breit im Geschmack. Eine fruchtige Süße. Passt sich dem sehr interessanten Menü auf dem table an. Versprüht einen Hauch von kroatischen Gastgeberinnen.
Sehnsucht. Sonne. Salamibrötchen. Er bleibt undurchsichtig. Läßt höchstens Röntgenstrahlen durch.
Vom Weibe abgelehnt. Vom Mann mit ins Kloster genommen.
Krauthaker
Von 2006. Pinot crni. Aus Kutjewo.
Erst im Schaufenster ins Auge gestochen, dann im Keller eines Lebensmittelladens in Zagreb an Land gezogen.
Villa Antinori
Ein weiteres Gastgeschenk. Cabernet-Sauvignon, Merlot, Syrah. Aus der Toskana, von 2006.
Der Geruch allerbest. Man läßt ihn Gegenwart dreier junger Couchhüpfer im fernen Zagreb zu Knie. Nebenbei wird der Tee kalt und das Croissant hart. Nur Tränen wiegen schwerer. But I'm still not finished. Man hat die Flasche schließlich nicht umsonst die Berge hoch- und runtergeschleppt. Fruchtig, aber nicht zu aufdringlich. Fest, deutlich, ein wenig unnachgiebig, man hat bereits deutlich Schlechteres getrunken.
Heredores de Marqués de Riscal
Reserva 2004. 90% Tempranillo, 10% Graciano y Mazuelo.
Das Gastgeschenk für eine Gastgeberin im südöstlichen Teil Europas. Ein guter Reisebegleiter. Man wendet sich ihm immer wieder gern zu, wenn die Tischgespräche an das durchgelegene Ende einer Hängematte erinnern. Knapp im Abgang, was ihm und mir gut zu Gesichte steht. Könnte man ewig in die Kehle laufen lassen solange J-Rawls beatz den Vorhang bilden. Man hat das Gefühl, er wird in einem Stück hinuntergespült und löst sich nicht beim Trinken in Ungemach auf.
Empfehlenswert.
Freitag, 7. Mai 2010
Fontanilles Domaine des 2 Anes
Cabernet Merlot Enate
Down to earth red villiera South Africa
Falcone la prendina
Chianti classico le cincioloe Toskana
Sangiovese. Von 2006. Laut Begleitheft violette Reflexe und kirschige Töne. Niemand soll auf Grund seiner Synästhesien beleidigt werden.
Mit 20 € im Vergleich zum gängigen Arbeitslohn überbewertet, im Vergleich zum Preis für die Union-Berlin-Doku vom Vortag unterbewertet. Ein Wein mit Handbremse. Man sieht eine Taverne voll prügelnder Römer vor sich.
Sollte Pippi Langstrumpf sich die Socken waschen kommt dieser Wein zum Einsatz. Ansonsten nicht.
Mit 20 € im Vergleich zum gängigen Arbeitslohn überbewertet, im Vergleich zum Preis für die Union-Berlin-Doku vom Vortag unterbewertet. Ein Wein mit Handbremse. Man sieht eine Taverne voll prügelnder Römer vor sich.
Sollte Pippi Langstrumpf sich die Socken waschen kommt dieser Wein zum Einsatz. Ansonsten nicht.
Metiusco Rosso Palama Apulien
Sessananni Primitivo
Unglaublich wieviel Eindruck man auf seine Mitmenschen mit einem Stift und einem Notizbuch macht. Ein Aderlaß. Hat Geschmack. Leider ziemlich beschissenen. Deftig, derbe. Ein echter Primitivling. Schmeckt auch nicht besser wenn man Fleisch in ihm einlegt.
Zwischenbilanz nach dem ersten Ciabattabrötchen: Er steigert sich, als wolle er sagen: "Besteige mich!"
Macht auch in der Luftröhre eine gute Figur. Zu Recht der Fleck auf der Hose.
Zwei verschiedene Halbzeiten.
Zwischenbilanz nach dem ersten Ciabattabrötchen: Er steigert sich, als wolle er sagen: "Besteige mich!"
Macht auch in der Luftröhre eine gute Figur. Zu Recht der Fleck auf der Hose.
Zwei verschiedene Halbzeiten.
Dienstag, 20. April 2010
San Modello, Soave, Italien, 2008/ Canti, Pinot Grigio, Veneto, 08
Chateau Reynier, Bordeaux supérieur, 2006 (Medaille D´Argent)
Ein wie oft schon verfluchter Graus.
Physiognomisch genommen hässlich, ja direkt entstellt. Geht so etwas als raffinement durch, kann es sich nur um einen Scherz der Götter handeln.
Mit der nötigen Freigebigkeit neutralisiert sich dann selbst dieser hohle, säuerlich-herbe Brocken und bettet sich in die Mundhöhle ein.
- Nur sollter er sein Lager dort im Grunde gar nicht erst aufschlagen!
Physiognomisch genommen hässlich, ja direkt entstellt. Geht so etwas als raffinement durch, kann es sich nur um einen Scherz der Götter handeln.
Mit der nötigen Freigebigkeit neutralisiert sich dann selbst dieser hohle, säuerlich-herbe Brocken und bettet sich in die Mundhöhle ein.
- Nur sollter er sein Lager dort im Grunde gar nicht erst aufschlagen!
Spätburgunder, Nahe, 2008
Bodegas San Gines - Ribera del Júcar
Almudes Tradición Júcar 2006 trocken. Ein Verschnitt. Tempranillo, Merlot, Cabernet Sauvignon, Syrah und wohl auch etwas Friteusenfett. Metallisch. Als hätte man ihn in Alufolie gewickelt und auf dem Fischmarkt verkauft. Wir jedenfalls werden im Hier und Jetzt keine Freunde. Auch mal stehen lassen wenn man noch 60 andere zur Auswahl hat.
Die Anbieter und Veranstalter hoffentlich in Scham und Sorge ob dieser Klospülung. Man hört sie tuscheln: "Achtung, Herr Wartumjan ist im Haus, waschet die Gläser mit Jungfrauenblut aus."
From Dusk till dawn. Man wartet regelrecht darauf, dass die Sonne versinkt, die Türen zufallen und der Vampir in der Weinbedienung zum Vorschein kommt.
Die Anbieter und Veranstalter hoffentlich in Scham und Sorge ob dieser Klospülung. Man hört sie tuscheln: "Achtung, Herr Wartumjan ist im Haus, waschet die Gläser mit Jungfrauenblut aus."
From Dusk till dawn. Man wartet regelrecht darauf, dass die Sonne versinkt, die Türen zufallen und der Vampir in der Weinbedienung zum Vorschein kommt.
Bodegas Casa - Toro
Gamazo Selección 2008 trocken. Die Rede ist von 35 Jahre alten Reben. Wird als vollmundig angepriesen.
Als würde man Aroma in Wasser lösen. Wie soll man in Ruhe Weine verkosten, wenn alle Frauen in der Runde auf einen starren?
Die nächste Weinverkostung ein Fall für die ganze Familie.
Dieser hier übrigens tröpfchenweise bekömmlich.
Als würde man Aroma in Wasser lösen. Wie soll man in Ruhe Weine verkosten, wenn alle Frauen in der Runde auf einen starren?
Die nächste Weinverkostung ein Fall für die ganze Familie.
Dieser hier übrigens tröpfchenweise bekömmlich.
Bodegas Luzón - Jumilla
65% Monastrell, 35% Syrah. Von 2008. Laut Begleitheft ausschließlich im Stahltank ausgebaut.
Als würde man einen Appelgriepsch auslutschen. Liegt wie ein Spinnennetz auf der Zunge. Nach dem dritten Schluck ist man zum Handshake bereit. Aber die Gegenwart des biederen Gefieders macht einen noch lange nicht zum Hühnerdieb.
Als würde man einen Appelgriepsch auslutschen. Liegt wie ein Spinnennetz auf der Zunge. Nach dem dritten Schluck ist man zum Handshake bereit. Aber die Gegenwart des biederen Gefieders macht einen noch lange nicht zum Hühnerdieb.
Freitag, 26. März 2010
Chateau Saint Germain
Von 2007. Das Entkorken eine Hommage an den femininen Muschipups. Sprudel, der sich nach dem Eingießen verzieht. Dezent fruchtig, angenehm zu handhaben. Liegt das jetzt an mir oder am Wein? Der Marquis der Kronzeuge der Weinvernehmung.
"Soll ich mich an alle Kreuze erinnern, auf die ich geschissen hab?"
Nach einer Weile liegt er schwer auf der Zunge. Stark säuerlich. Wird einfach nicht besser. Man läßt ihn atmen, aber er hyperventiliert.
"Ein Stein und Katzenpisse"
Geruch: Abartig. Wenn so die Hölle riecht, müsste man sich das mit den Couchsurferinnen noch mal überlegen. Die Flasche dennoch leer.
"Ich bin in einem Zustand, in dem ohne pikante Geschichte gar nichts mehr
geht."
Erwehrt sich immerhin dämlicher Fotzensprüche ("Ist der rot?"; "Na ja, Wein halt."; "Schmecken alle gleich."; "Nicht so gut wie Bier.").
Man läßt ihn ziehen.
"Soll ich mich an alle Kreuze erinnern, auf die ich geschissen hab?"
Nach einer Weile liegt er schwer auf der Zunge. Stark säuerlich. Wird einfach nicht besser. Man läßt ihn atmen, aber er hyperventiliert.
"Ein Stein und Katzenpisse"
Geruch: Abartig. Wenn so die Hölle riecht, müsste man sich das mit den Couchsurferinnen noch mal überlegen. Die Flasche dennoch leer.
"Ich bin in einem Zustand, in dem ohne pikante Geschichte gar nichts mehr
geht."
Erwehrt sich immerhin dämlicher Fotzensprüche ("Ist der rot?"; "Na ja, Wein halt."; "Schmecken alle gleich."; "Nicht so gut wie Bier.").
Man läßt ihn ziehen.
Mittwoch, 3. März 2010
Chianti
Allein der Name. Zwischen Trabi und Bambi. Wen interessiert da noch der Jahrgang. Dieser allenfalls ein besseres Mundwasser. Doc L würde ihn auf einem 12. Geburtstag anpreisen. Ein Blick aufs Cover. "Erinnert an Kleist."
Am nächsten Morgen im Hals ein Kratzen unbekannter Herkunft. Ein Fall für die Eulenapotheke.
Am nächsten Morgen im Hals ein Kratzen unbekannter Herkunft. Ein Fall für die Eulenapotheke.
Vino Nobile
Di Montepulciano. Poggio Vecchio. Reserva 2006.
Mbillion spricht von "well balanced". Wahrscheinlich zwischen nichtig und abstoßend.
Wurde in der letzten Nacht als einziger verschont. Zeigt sich dafür betont undankbar.
Im Geschmack süß, im Nachgeschmack dreist.
Die Flasche nach NBs Rap Lesson jedenfalls leer, und keiner weiß wieso.
Mbillion spricht von "well balanced". Wahrscheinlich zwischen nichtig und abstoßend.
Wurde in der letzten Nacht als einziger verschont. Zeigt sich dafür betont undankbar.
Im Geschmack süß, im Nachgeschmack dreist.
Die Flasche nach NBs Rap Lesson jedenfalls leer, und keiner weiß wieso.
Nickname Bio
Montepulciano d'Abruzzo. Man kommt übers Einschenken nicht hinaus. "I don't smell shit." Könnte auch ein Suga Free track sein.
Prodotto d'Italia. Wir schicken ihn gerne wieder zurück. Das Bio-Schild prangt wie ein Muttermal vom Flaschenhals. Die Ausgießhilfe macht ihn auch nicht ansehnlicher. Kann man unter den Tisch fallen lassen. Aber da liegt ja schon die Michael Jordan Biographie.
"Der Weg zur Toilette ist lang. Und im Internet entsorgen kann man sowas ja noch nicht."
3 geköpfte Weine in einer Stunde.
"Amokiös."
Prodotto d'Italia. Wir schicken ihn gerne wieder zurück. Das Bio-Schild prangt wie ein Muttermal vom Flaschenhals. Die Ausgießhilfe macht ihn auch nicht ansehnlicher. Kann man unter den Tisch fallen lassen. Aber da liegt ja schon die Michael Jordan Biographie.
"Der Weg zur Toilette ist lang. Und im Internet entsorgen kann man sowas ja noch nicht."
3 geköpfte Weine in einer Stunde.
"Amokiös."
Montag, 1. März 2010
Chateau Villars
Fronsac 2005. Aus Bordeaux. Das wir aber eigentlich in besserer Erinnerung haben.
Muß vom Paten mit dem Todenmannschal auf Magentemperatur gebracht werden.
Ein geschmacklicher Hangover. Primitiver Selbstmord. Wird unbeachtet in der Ecke stehen gelassen.
Man würde nicht mal seine Blumen aus dieser Flasche gießen.
Hängt bei MB als Orakel in der Toilette.
Muß vom Paten mit dem Todenmannschal auf Magentemperatur gebracht werden.
Ein geschmacklicher Hangover. Primitiver Selbstmord. Wird unbeachtet in der Ecke stehen gelassen.
Man würde nicht mal seine Blumen aus dieser Flasche gießen.
Hängt bei MB als Orakel in der Toilette.
La cuvée mythique
Aus dem Languedoc. Von 2007. Ein angeblich hoher Vogel, den die Winzergesellschaft Les Vignerons de la Méditerranée als "besten Wein, den sie machen können" ausgibt. Sollte das stimmen wollen wir lieber nicht so genau wissen, was die Damen und Herren den ganzen Tag über sonst noch so machen.
Der angehende Önologist Dr. Werner Lambert jedenfalls stellt beim fachmännischen Prüfen der Temperatur fest, dass diese in jedem Fall wohl über dem Gefrierpunkt liegt.
Der Ausschank noch von froher Erwartung begleitet. Diese legt sich bei näherem Kontakt.
Die Flüssigkeit in der Flasche riecht nach Wald. "Schwarz wie die Nacht. Würde man ihn in der Toskana gegen's Licht halten wär's vielleicht was anderes. Aber so ..."
Der Geschmack nicht wirklich auffindbar. Entsetzte Blicke in der Runde. Man will als Gast nicht auf den vielgesurften Boden der 21 spucken. Also spuckt man den Inhalt in den eigenen Magen.
"Bitter und ... gibt's da überhaupt 'n Wort für? [...] Er ist intrigant. [...] Schmeckt nach sauren vergammelten Beeren. [...] Auf Dauer ist das nichts."
Beim angesäuerten Blick auf die Flaschenrückseite stellt man fest: Es fehlen Filet of Beef, Thyme, Lamb chops, cheese or duck. "Aber man kann ja nicht immer ne Ente mit sich rumschleppen wenn man Wein trinkt. Was meinst du wie das MZ dann stinken würde."
Man will ihm eine zweite Chance geben und eine Weile aromatisieren lassen.
" [...] entfaltet seine blüte [...] schmetterling auf hüte".
Doch zur Pilzsuppe wird er vergessen und auch die Eule auf dem Cover schließt langsam ihre Augen.
Man konstatiert: Bitterkeit ist nichts für Spektral.
Der angehende Önologist Dr. Werner Lambert jedenfalls stellt beim fachmännischen Prüfen der Temperatur fest, dass diese in jedem Fall wohl über dem Gefrierpunkt liegt.
Der Ausschank noch von froher Erwartung begleitet. Diese legt sich bei näherem Kontakt.
Die Flüssigkeit in der Flasche riecht nach Wald. "Schwarz wie die Nacht. Würde man ihn in der Toskana gegen's Licht halten wär's vielleicht was anderes. Aber so ..."
Der Geschmack nicht wirklich auffindbar. Entsetzte Blicke in der Runde. Man will als Gast nicht auf den vielgesurften Boden der 21 spucken. Also spuckt man den Inhalt in den eigenen Magen.
"Bitter und ... gibt's da überhaupt 'n Wort für? [...] Er ist intrigant. [...] Schmeckt nach sauren vergammelten Beeren. [...] Auf Dauer ist das nichts."
Beim angesäuerten Blick auf die Flaschenrückseite stellt man fest: Es fehlen Filet of Beef, Thyme, Lamb chops, cheese or duck. "Aber man kann ja nicht immer ne Ente mit sich rumschleppen wenn man Wein trinkt. Was meinst du wie das MZ dann stinken würde."
Man will ihm eine zweite Chance geben und eine Weile aromatisieren lassen.
" [...] entfaltet seine blüte [...] schmetterling auf hüte".
Doch zur Pilzsuppe wird er vergessen und auch die Eule auf dem Cover schließt langsam ihre Augen.
Man konstatiert: Bitterkeit ist nichts für Spektral.
Donnerstag, 25. Februar 2010
Les Ormes de Cambras, Vin de Pays d'Oc, 2009
La Ray, Vino de Mesa, product of spain
"Aggressiv wie Rattengift und stellt dich auf die Probe".
"Palate is silky" - so sicher wie man aus Kot Seife macht: man lasse sich von keinem Etikett der Welt Sand in die Augen sträuen!
Kopflos und großmäulig, ein übelmeinender Pseudo-Nonkonformist mit der Attitüde des Nach mir die Sinnflut, ein rüpelhafter Ignorant des guten Geschmacks, ein Bastard - ein provinzielles Monstrum.
Verbreitet schon nach den ersten Zügen den unwiderstehlichen Charme, als hätte er bereits wochenlang offen rumgestanden.
Man muss annehmen, saurer Regen hätte denen in Spanien die Hänge zerschunden.
Der VdM: ein brutaler Verschnitt von Weinen aus verschiedenen Regionen Spaniens, ohne Aussicht, je über den Tafelwein hinwegzukommen.
Dass muss einem nicht erst gesagt werden, die Sinne haben ihr Urteil längst gefällt.
"Palate is silky" - so sicher wie man aus Kot Seife macht: man lasse sich von keinem Etikett der Welt Sand in die Augen sträuen!
Kopflos und großmäulig, ein übelmeinender Pseudo-Nonkonformist mit der Attitüde des Nach mir die Sinnflut, ein rüpelhafter Ignorant des guten Geschmacks, ein Bastard - ein provinzielles Monstrum.
Verbreitet schon nach den ersten Zügen den unwiderstehlichen Charme, als hätte er bereits wochenlang offen rumgestanden.
Man muss annehmen, saurer Regen hätte denen in Spanien die Hänge zerschunden.
Der VdM: ein brutaler Verschnitt von Weinen aus verschiedenen Regionen Spaniens, ohne Aussicht, je über den Tafelwein hinwegzukommen.
Dass muss einem nicht erst gesagt werden, die Sinne haben ihr Urteil längst gefällt.
Dienstag, 23. Februar 2010
Côtes du Rhône, Reserve De L'Abbé, 2008
Donnerstag, 11. Februar 2010
Castelinho
Ein Portugiese. Castelinho. 2007. Doch wir beurteilen Weine nicht nach Jahrgang, sondern Todesdatum. 29.01.2010.
Der Werdegang dieses fellows im Nachhinein nicht mehr festzustellen. Ohne siebenarmigen Tintenfisch oder autistische Inselbegabung kann sich ja kein Mensch all diese Weine merken. Plötzlich liegt er in unseren Armen.
Bigger than life, Jedi Mind Tricks und Herbie Hancock. Ein stolzer Weggefährte. F und Aru am Boden. Der Geschmack nach 2 betrunkenen Stunden nicht mehr zitierbar. Aber es war gut.
Der Werdegang dieses fellows im Nachhinein nicht mehr festzustellen. Ohne siebenarmigen Tintenfisch oder autistische Inselbegabung kann sich ja kein Mensch all diese Weine merken. Plötzlich liegt er in unseren Armen.
Bigger than life, Jedi Mind Tricks und Herbie Hancock. Ein stolzer Weggefährte. F und Aru am Boden. Der Geschmack nach 2 betrunkenen Stunden nicht mehr zitierbar. Aber es war gut.
Fritz Reuter Witten
Premiere in Bacchus' Garten. Der Fritz-Reuter-Wein. Witten. Getarnt als Rheinhesse. Weiß, aber nicht blaß. Unweit von Großmutters Küche an Land gezogen. Danach 1 1/2 Monate in meinem Fenster gereift. Im Angesicht der Baustelle und Lastenkräne gekippt. Aber in die richtige Richtung. "Der schmeckt nach Kuh" (F). Alles in allem ein strammer Bursche. Vier Trinker sind zuviel für eine Flasche. Verfliesst vor unseren Augen wie sonst nur Zeit. Vielleicht klebt auch ein Stück Heimat am Flaschenboden.
Chateau Ripeau 2006
Grand cru classe Saint-Emilion. Die Notverpflegung für's MZ. Zu später Stunde entkorkt, steht F und mir beim beschissensten Fotzentalk des noch jungen Jahres bei.
Majestätisch beim Einschenken, gänzlich undurchsichtig. Der Flasche läuft eine Träne hinunter. Gut genießbar und bekömmlich, aber mit leicht säuerlichem Stich. Eckt an am Gaumen, Flex is gonna rape the bottle. Überragt die bürgerlichen Gewächse. Auch nicht aus der Puste nachdem man ihn einen Tag atmen ließ. Aru benutzt ihn als Weihwasser - erteilt den Segen an die Kanadierin und wünscht das Türkenpack zurück in die Hölle.
Endlich ein Wein, der hält, was der Preis verspricht.
Majestätisch beim Einschenken, gänzlich undurchsichtig. Der Flasche läuft eine Träne hinunter. Gut genießbar und bekömmlich, aber mit leicht säuerlichem Stich. Eckt an am Gaumen, Flex is gonna rape the bottle. Überragt die bürgerlichen Gewächse. Auch nicht aus der Puste nachdem man ihn einen Tag atmen ließ. Aru benutzt ihn als Weihwasser - erteilt den Segen an die Kanadierin und wünscht das Türkenpack zurück in die Hölle.
Endlich ein Wein, der hält, was der Preis verspricht.
Montag, 25. Januar 2010
Anarkos
Anarkos 2008. Zu später Stunde aus dem Nightshop. Das Anarchisten-Logo glitzerte so schön. Eine Etage tiefer und man wäre mit einer Lakritzpackung nach Hause gegangen. Ein Seelenverwandter des Rosemount.
Erst im Kerzenlicht stellt sich heraus: Ein Italiener. Aber das ist ja immer so.
In Gegenwart zweier Jungbrüterinnen wird der rote Korken gezogen. "Jetzt hast du mir die Weinrezension versaut, Flex"
Das Gesöff jedenfalls riecht nach römischen Schweißfüßen und spielt Ping-Pong im Rachen. Die rote Socke ist der vierte Wein des Abends und geht wie saurer Regen auf der Zunge nieder. Ein dichter, trüber Schwall, macht eine erneute Zahnreinigung notwendig. Aber was soll auch gutes aus einem Land kommen, das wie ein Stiefel aussieht.
Erst im Kerzenlicht stellt sich heraus: Ein Italiener. Aber das ist ja immer so.
In Gegenwart zweier Jungbrüterinnen wird der rote Korken gezogen. "Jetzt hast du mir die Weinrezension versaut, Flex"
Das Gesöff jedenfalls riecht nach römischen Schweißfüßen und spielt Ping-Pong im Rachen. Die rote Socke ist der vierte Wein des Abends und geht wie saurer Regen auf der Zunge nieder. Ein dichter, trüber Schwall, macht eine erneute Zahnreinigung notwendig. Aber was soll auch gutes aus einem Land kommen, das wie ein Stiefel aussieht.
Rosemount 2006
Ein Australier. Der viereckige Boden der Flasche das einzig erwähnenswerte. Smells disgusting and reminds of the clothes of american back packers. Ob down under wirklich die Toilettenspülung anders rum läuft, konnte bisher nur anhand der Simpsons-Episode eindrucksvoll nachgewiesen werden. In jedem Fall läuft dieser Wein eher aus dem Mund heraus als in ihn hinein. Känguruhpisse dürfte mehr Berechtigung in einem Nightshop haben. Der Geschmack das absolute Nichts.
Ein Phantom-Wein. Man stößt mit dem Nichts auf die Welt an.
Ein Phantom-Wein. Man stößt mit dem Nichts auf die Welt an.
Montag, 18. Januar 2010
Spätburgunder 2008
Qualitätswein. So steht es auf der Flasche. Als ob Flaschen reden könnten. Ein Rheinhesse von 2008. Halbtrocken. Die andere Hälfte feuchte Fürze.
Die Flasche hört nicht auf und erzählt von Mandelaromen und Gerbstoffen. Doch wir wollen keinen Kuchen backen, sóndern Weine verkosten. Dafür sind wir hier.
Der Rheinhesse fällt hinten runter. Leider in den Rachen. Die 12% Alkohol machen die Sache auch nicht besser. Nach 3 Sekunden Zuckerstich. Nur mit Crack oder salzigen Crackern genießbar. Verliert das Duell gegen das Mineralwasser aus dem LIDL.
Das Maß ist voll. Das Glas auch noch. Man findet sich mit der roten Gefahr ab und spült mit ihr die Seifenreste vom Rand.
Sich abfinden. Eine üble Sache.
Die Flasche hört nicht auf und erzählt von Mandelaromen und Gerbstoffen. Doch wir wollen keinen Kuchen backen, sóndern Weine verkosten. Dafür sind wir hier.
Der Rheinhesse fällt hinten runter. Leider in den Rachen. Die 12% Alkohol machen die Sache auch nicht besser. Nach 3 Sekunden Zuckerstich. Nur mit Crack oder salzigen Crackern genießbar. Verliert das Duell gegen das Mineralwasser aus dem LIDL.
Das Maß ist voll. Das Glas auch noch. Man findet sich mit der roten Gefahr ab und spült mit ihr die Seifenreste vom Rand.
Sich abfinden. Eine üble Sache.
Samstag, 9. Januar 2010
Corsaire vs. Cru Burgeois
Zum ersten Mal eine Doppelrezension in diesen Kreisen. Mehr als nur eine Begutachtung zweier Flascheninhalte wächst die Verkostung dieser beiden Kandidaten fast zu einem Glaubensbekenntnis.
Der wilde Korse gegen die bürgerliche Zucht. Deutlicher könnten die Vorzeichen nicht sein.
Die Konkurrenten im Einzelnen:
Der Corsaire. Weit gereist, viel Sonne und kaktusartige Rauhigkeit mitgebracht. Man schmeckt die Einschußlöcher in den Straßenschildern. Muß auffallen. Als wolle er sagen: 'Ich bin Korse, kein stinkender Frosch vom Festland.' Fängt mit der Zunge Streit an, man verzeiht ihm schnell. Ein ehrlicher Zeitgenosse.
Der Haut Medoc, Cru Bourgeois, von 2005. Weiß anfangs mit seinen oberflächlichen Reizen zu gefallen. Langweilt schnell durch seine Beliebigkeit. Die einen halten ihn für dezent, die anderen für belanglos. In jedem Fall opportunistisch. Gebährt sich großbürgerlich in feiner Weingesellschaft, obwohl seinesgleichen in den Zeiten der Massenkonsumption auch im REWE-Markt zwischen Babybrei und Hundefutter zu finden ist. Zieht sich zurück auf der Zunge. Wird in der Runde als Hochstapler entlarvt.
Fazit: Ein Schauprozeß. Kein Bourgeois kann einem Korsen das Wasser reichen. Geschmack triumphiert über lebende Fragezeichen. In vino veritas.
Der wilde Korse gegen die bürgerliche Zucht. Deutlicher könnten die Vorzeichen nicht sein.
Die Konkurrenten im Einzelnen:
Der Corsaire. Weit gereist, viel Sonne und kaktusartige Rauhigkeit mitgebracht. Man schmeckt die Einschußlöcher in den Straßenschildern. Muß auffallen. Als wolle er sagen: 'Ich bin Korse, kein stinkender Frosch vom Festland.' Fängt mit der Zunge Streit an, man verzeiht ihm schnell. Ein ehrlicher Zeitgenosse.
Der Haut Medoc, Cru Bourgeois, von 2005. Weiß anfangs mit seinen oberflächlichen Reizen zu gefallen. Langweilt schnell durch seine Beliebigkeit. Die einen halten ihn für dezent, die anderen für belanglos. In jedem Fall opportunistisch. Gebährt sich großbürgerlich in feiner Weingesellschaft, obwohl seinesgleichen in den Zeiten der Massenkonsumption auch im REWE-Markt zwischen Babybrei und Hundefutter zu finden ist. Zieht sich zurück auf der Zunge. Wird in der Runde als Hochstapler entlarvt.
Fazit: Ein Schauprozeß. Kein Bourgeois kann einem Korsen das Wasser reichen. Geschmack triumphiert über lebende Fragezeichen. In vino veritas.
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